Zwischen 1554 und 1571 errichtete Vespasiano Gonzaga (1531-1591) seine Idealstadt und bildete mit Sabbioneta die erste autonome, moderne Stadtgründung der Renaissance. Die Stadt ist, mit ihrer typischen sechseckigen Anlage und sternförmig vorspringenden Bastionen, eine elegante Residenz.
Das wichtigste Bauwerk ist der Herzogspalast (Palazzo Ducale, 1568-1577), der der offizielle Amts- und Wohnsitz der Herzöge von Sabbioneta war. Besonders erwähnenswert hier sind die kunstvoll geschnitzten Holzdecken und die lebensgroßen Pferdestatuen.
Der Palazzo del Giardino oder „Casino“ war für das Privatleben des Herzogs reserviert. Er wurde zwischen 1577 und 1588 errichtet und beherbergte seine Marmorstatuensammlung, die auch in der Galerie der Antiken Kunst (Galleria degli Antichi) zu sehen war. Diese Galerie ließ Vespasiano Gonzaga errichten, um seine Antikensammlung aufzunehmen.
Sie ist mit 96 Metern Länge eine der längsten Renaissancegalerien. Unter den Zivilbauten fällt auch das Teatro Olimpico (1588-1590) auf, ein Werk von Vincenzo Scamozzi (ca. 1552-1616), der schon die Arbeit von Andrea Palladio (1508-1580) am Teatro Olimpico in Vicenza fortgesetzt hatte. Es ist das erste überdachte Theater Europas, das eigens für diesen Zweck erbaut wurde.
Der Grundriss ist rechteckig, die Wände sind mit Fresken aus der venetischen Schule bemalt, wie die beide großen Stadtansichten Roms im Zuschauerraum. Man sieht, dass Rom, die ewige Stadt, immer als Modell gilt: Roma quanta fuit ipsa ruina docet (die Ruinen von Rom weisen wie die Stadt war).
Sabbioneta ist ein Traum, verwirrend. Verzehrend, wie eine Idee, die sich mit Steinen verwirklicht.

Sabbioneta
Grazie
Sabbioneta
Galleria degli antichi - Corridor Grande
Sabbioneta
Palazzo Ducale
Sabbioneta
Teatro